Deutsche Architekten und Maler in Georgien

Die deutschen Architekten haben einen Riesenbeitrag zur Architekturgeschichte von Tiflis der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geleistet. Solche Architekten wie Albert Salzmann (1833 – 1897), Leopold Bielfeld (1838 – 1922), Paul Stern, Viktor Schröter, Otto Simonson, Johann Dizmann und andere sind von der Tiflisser Architekturgeschichte untrennbar. Sie haben in hohem Grade ein neues Architekturgesicht der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Anfangs des 20. Jahrhunderts bestimmt.

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Leopold Bielfeld (1838 – 1922)

Unter den Gebäuden, die von deutschen Architekten gebaut worden sind, sind das Opernhaus von V. Schröter, der Dom Kwaschweti, das Wentzel Hotel und der Likani Palast von Bielfeld, der Palast des Statthalters und das Gebäude des klassischen Gymnasiums von Simonson, das Rathausgebäude von Stern besonders bemerkenswert.


Das Opernhaus. Arch. W. Schröter

Kwaschweti Dom. Arch. L.Bielfeld


Der Palast in Likani. Arch. L.Bielfeld

Alte Kirche_update_01Deutsche Kirche in Tiflis, 19. Jahrth. Arch. L. Bielfeld

Der Palast des Statthalters. Arch. O. Simonson

Das klassische Gymnasium. Arch. O. Simonson

Das Rathaus. Arch. P. Stern

Sehr interessant sind Wohnhäuser in Tiflis, die von deutschen Architekten gebaut waren. Hier sind europäische Architekturrichtungen und einheimische Traditionen vereint. Sie berücksichtigten das gestaltete Architekturgesicht der alten Stadtteile von Tiflis mit seinen Höfen und Balkonen, bereicherten Fassaden mit dem europäischen Architekturrepertoire und bauten Wohnhäuser des tiflisser Typs mit tiflisser Höfen, tiflisser Balkonen, überdachten Holztreppen usw.
Hier muss man auch den Architekten Alexander Schimkewitch (1860-1907) erwähnen. Er wurde in St. Petersburg in einer polnisch-deutschen Familie geboren, lernte an einem sehr bekannten deutschen Gymnasium von Karl Mai. Unter den Gebäuden, die von ihm gebaut wurden, muss man Rustaveli Theater, Gebäude des Hauptgerichts, Tbilisser Konservatorium und das heutige Gebäude der deutschen Botschaft auszeichnen. Er gehörte der lutherischen Konfession und ist auf dem deutschen Friedhof, wo heute lutherische Versöhnungskirche liegt, begraben.


Das Rustaweli Theater. Arch. A. Schimkewitch

Die früheste Erwähnung der deutschen Maler wird auf das Jahr 1784 datiert, als der deutsche Porträtist Josef Heting während seines Aufenthalts in Georgien ein Porträt des letzten georgischen Königs Georg XII. gemalt hat. Das Ehepaar Paul und Helen Franken sind ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Tiflis aus Lettland gekommen. Der Maler Richard Sommer war Mitglied der Sankt-Petersburger Malergesellschaft, als er im Zeitraum 1890-1900 im Auftrag einer von archeologischen Komissionen zum ersten Mal nach Transkaukasien gekommen ist. Seit 1912 wohnte er in Tiflis und fing an, als Zeichnenlehrer zu arbeiten (sein bekannter Schüler war Lado Gudiaschwili). Auf Initiative des Gründers des Tiflisser Heimatkundemuseums Gustav Radde hat der deutsche Maler Max Tilke alle Regionen Georgiens durchwandert und 83 wichtige Werke, in denen vielfältige ethnographische Trachten vorgestellt sind, geschaffen.


Man muss auch die Tätigkeit des bekannten Schlachtenmalers P. Horscheld auszeichnen. Ende des 19. Jahrhunderts wirkte in Tiflis Maler Richard Sommer, der für östliche Exotik und ehtnographische Sujets schwärmte.
Der Nachkomme der deutschen Kolonisten war Oskar Schmerling. In seinen Werken gibt es Porträts, Landschaftsgemälde, Schlachtenbilder. Er war ein ausgezeichneter Illustrator der Kinderliteratur und hervorragender Karikaturist. Er hat eine Reihe von charakteristischen farbenreichen Typen geschaffen. Im Laufe der langen Zeit war er Direktor der Schule für Malerei und Skulptur, gleich nach der Eröffnung der Kunstakademie ist er ihr Professor geworden.
Alexander Salzmann war Kunstleiter des Opernhauses und Balletttheaters in Tiflis. Im Laufe der langen Zeit unterrichtete er an der Schule für Malerei. Irina Stenberg war eine ausgezeichnete vielseitige Theatermalerin. Boris Vogel, der ausgezeichnete Landschaftsgemälde, Zeichnungen und Bilder vom alten Tiflis geschaffen hat, war der Tiflisser Deutsche. Später arbeitete er in Europa.

Interessant zu verzeichnen ist, dass im Jahre 1852 der Architekt Anton von Braunmüll nach Tiflis eingeladen wurde. Dieser sollte in Tiflis eine „Freie Bauschule“ nach dem Muster der Bayerischen Königlichen Bauschule gründen. Dazu hatte er zahlreiche größere Projekte ausgearbeitet. Diese wurden allerdings wegen aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht.

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